"Der 'Active Speaker' beinhaltet zur Verstärkung des Eingangssignals eine insgesamt 170 Watt leistende Endstufe, die nicht als Schaltverstärker, also in Class-D, sondern klassisch in Class-AB ausgelegt wurde. Was wiederum die auffälligen Kühlrippen auf dem Rücken des Aktivlautsprechers erklärt, die im Betrieb aber nicht allzu warm werden. Zudem beherbergt diese Box das eigentliche Herzstück des Systems, das Raumfeld-Streamingmodul, sowie die Schnittstellen, die sowohl den Kontakt mit dem Heimnetzwerk via LAN (Ethernetbuchse) und WLAN (Funkantenne, im Lieferumfang enthalten) und weiteren externen Quellen (USB und analoges Line-In mittels Cinch) herstellen. Via USB lassen sich entsprechende Sticks und Festplatten anschließen. Ebenfalls wird rückseitig das (einzige) Netzkabel angeschlossen."
"Das integrierte Raumfeld-Modul streamt Musikdaten aus nahezu jeder Quelle, mag die Musik auf dem Rechner, der NAS, einer externen Festplatte oder einem USB-Stick liegen. Der integrierte Cirrus-Logic-DAC verarbeitet dabei ankommende Signale mit einer Wortbreite von bis zu 24 Bit und einer Auflösung bis 96 kHz. [...] Nahezu alle gängigen Audioformate (MP3, WMA, WAV, AAC, OGG) inklusive hochauflösendem FLAC werden angenommen. 'Gapless Play', also die unterbrechungsfreie Wiedergabe etwa von Livekonzerten, ist selbstverständlich. Zusätzlich hat Teufel dem 'Raumfeld Speaker L' einen konventionellen Hochpegel-Analogeingang spendiert. So lässt sich eine weitere externe Quelle – auch ein Plattenspieler, wobei hier ein Phono-Pre in den Signalweg eingeschliffen werden muss – kontaktieren."
"Ähnlich wie Beth Dittos Punkpop-Ensemble erfreut auch der Diskokracher „Lady“ von Modjo mit einem knackig-saftigen Bass-Beat, den die weißen Teufel ansatzlos und mit – bei entsprechendem Pegel – unnachgiebiger Wucht in den Hörraum schmettern. Die tiefen Lagen grummeln und rumoren, der computergenerierte Drumbeat pluckert und pulst, dass es eine Freude ist."
"Gut gelungen finde ich, wie die Entwickler aus der Hauptstadt den etwas vorwitzigen Bassbereich in die Gesamtabstimmung integriert haben. Denn man kann durchaus der Meinung sein, dass die Speaker L 'untenrum' etwas zu dick auftragen, aber: Die darüberliegenden Frequenzbänder werden keinesfalls übertönt oder störend verschmiert. So steht Chan Marshals aka Cat Powers rauchig timbrierte Stimme im von Effektgewaber und tiefen Drumsequenzen fast überfrachteten „Sun“ (Album: Sun) schön losgelöst und mit gutem Kontrast im Hörraum. Alle Nuancen ihrer Stimme sind hörbar, die leicht warme Tendenz ihrer Klangfarbe ist natürlich. Unterkühlt darf sie nicht klingen, zu vollmundig auch nicht, sonst würde sie im dichten Soundgeflecht ihrer Kompositionen untergehen. Diese Gratwanderung bekommen die Teufelsboxen prima hin.
[...]
Der vollkommen bruchlose Übergang vom Mittel- ins Hochtonband, den das Streaming-Set etwa bei 'Hello' aus dem fantastischen 2005er-Debüt des John Butler Trio (Album: Sunrise Over Sea) präsentiert, trägt seinen Gutteil zum 'Flow' des musikalischen Geschehens bei. Was die Australier an Facetten und Klangfarben aus Gitarre, Kontrabass und Schlagwerk/Percussion herausholen, bringt manche Big-Band nicht. Wenn der dreadgelockte Butler sich zu einem seiner improvisierten Gitarrensoli in Rage zupft – die live schon einmal 15 Minuten dauern können –, muss die Mittelhochton-Sektion eines Lautsprechers auf Zack sein, um seinem rasanten Spiel nicht nur folgen, sondern auch die zahllosen Obertöne und Schwebungen erfassen zu können. Das Berliner Pärchen gibt sich hier keine Blöße, agiert sehr flink und leuchtet Details schön aus."
Fazit
"Für 'Oldschool-HiFiisten' [...], die in den Achtziger-Jahren mit umfangreichem Stereo-Equipment sozialisiert wurden und für die der Einzelkomponenten-Turm etwas unbedingt Erstrebenswertes war, sind Produkte wie Teufels 'Raumfeld Speaker L' erschreckend und faszinierend zugleich. Erschreckend, weil sie beweisen, mit wie wenig Materialeinsatz heute ein vollumfängliches Musikerlebnis realisiert werden kann. Und faszinierend? Aus demselben Grund.
Man muss sich noch einmal vor Augen führen, was die Berliner Lautsprecherschmiede hier fürs Geld liefert: Ein amtliches Paar Standlautsprecher – solide und wertig verarbeitet –, einen kräftigen Verstärker, einen D/A-Wandler und einen Streaming-Client. Die Steuerung des ganzen Systems über eine logisch aufgebaute und hervorragend programmierte App rundet den positiven Gesamteindruck ab. In Einzelkomponenten umgerechnet, darf man das Angebot durchaus sensationell nennen."
"Mit den 'Raumfeld Speaker L' kann man richtig Spaß haben, indem man seine Musik aus allen möglichen modernen Quellen und in allen denkbaren Formaten streamt, zig neue Internetradiosender entdeckt und sich daran erfreut, dass die weiß lackierten Säulen in modernen Wohnumgebung eine gute Figur machen. Zudem lässt sich bei Bedarf auch richtig druckvoll Gas geben. Das alles ist die Investition mehr als wert."